IKONE MIT DER GOTTESMUTTER DER PASSION
ANDREAS RITZOS 1421 Candia/Kreta – 1492 (Umkreis)
MUSEALE UND MONUMENTALE IKONE MIT DER GOTTESMUTTER DER PASSION AUS EINER KIRCHEN-IKONOSTASE
Kreta, Ende 15. Jh.
Verbund dreier Bretter mit zwei aufgenagelten Rückseiten-Sponki (verloren). Eitempera auf Kreidegrund über Leinwand, Vergoldung. 85 x 64 cm. Reste einer Signatur am unteren Rand.
Die vierzeilige Inschrift (Tetrachstichon) rechts von dem Christusknaben ist die typische Erklärung, die sich sowohl in griechischer als auch in lateinischer Sprache bei der Darstellung – je nach Auftraggeber – finden lässt: Bevor er [Erzengel Gabriel] der ganz Reinen den Gruß entbot, zeigt er die Leidenswerkzeuge, Christus aber, sterbliches Fleisch geworden, sieht sie furchtsam in Todesangst. Diese Beischrift lässt sich ebenfalls auf einer Ikone mit der Gottesmutter der Passion finden, die sich heute im Ikonenmuseum in Recklinghausen befindet und Andreas Ritzos zugeschrieben wird. Eine dreiteilige Ikone in Bari mit dem heiligen Nikolaus von Myra, der Gottesmutter der Passion und Johannes, dem Theologem im Schweigen, die ebenfalls Andreas Ritzos zugeschrieben wird, legt aufgrund der engen stilistischen Nähe eine Zuschreibung dieser Ikone an den Künstler oder zumindest in seinen näheren Umkreis nahe.
Literatur: I. Bentchev – E. Haustein-Bartsch: Muttergottesikonen, Recklinghausen 2000, Kat. 85. M. Vassilaki: The Hand of Angelos, Athen 2010, Fig 28.